DIE VIA ROMEA GERMANICA,

eine alte Straße, die von Nordeuropa nach Rom führte

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Via Romea Germanica

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90 images in sequence to see the extraordinary route of the Via Romea over the Apennines. Click to enlarge

Die Via Romea im tosko-romagnolischen Abschnitt des Serra-Passes

Pilgrims Crossing Borders: crossing of the Tuscan-Romagna Apennines

Pilgrims Crossing Borders, climb to Serra Pass

Pilgrims Crossing Borders: crossing the Apennines on the Serra Pass

Pilgrims Crossing Borders, descent towards Corezzo

Der Begriff Via Romea bedeutet wörtlich: der Weg nach Rom, und im Mittelalter wurden damit bedeutende Wege bezeichnet, die Pilger nutzten, um sich aus den verschiedenen Teilen Norditaliens und Europas in Richtung Rom zu bewegen. Eine Via Romea war auch der unter dem Namen Via Francigena viel bekanntere Weg, der von den Franken und den Völkern Nordwestitaliens genutzt wurde, um sich zur Stadt des Papstes zu begeben.
Nennt man heute den Namen Via Romea, meint man eine einzige und genau festgelegte Straße, die von großer logistischer Bedeutung für das romagnolisch-venezische Küstengebiet ist, die SS 309 oder auch Europastraße E55. Doch diese wichtige Straße mit sehr hohem Verkehrsaufkommen ist keine andere als die Wiederherstellung der mittelalterlichen Via Romea. Hierher rührt ihr Name, und es ist kein Zufall, dass sie auf das an Dante erinnernde byzantinische Ravenna und auf die Abbazia di Pomposa des IX. Jahrhunderts trifft.
Um Romea genannt zu werden (wegen ihrer minuziösen Beschreibung aus der Mitte des XIII. Jahrhunderts in den Annalen der Abtei von Stade auch als Romea Stadensis bezeichnet), sollte dieser Weg dann nach Rom führen. Dies geschah bei Forlì, wo er sich nach rechts wendete, um in das Bidente-Tal einzubiegen, um dann in Bagno di Romagna anzukommen. Ein paar Kilometer hinter diesem Ort, in der geschichtlich und einst wirtschaftlich bedeutenden Ortschaft Gualchiere, begann ein für diesen Pilgerweg sicher anstrengender Abschnitt, der aber bestimmt auch zu den reizvollsten der gesamten Strecke gehört: das Übersteigen der Apenninen.
Mit einem fast kontinuierlichen Anstieg von sechs Kilometern und mit einem Höhenunterschied von 650 Metern, wird der Kamm des Apennins erreicht und überquert es am Serra-Pass. Dann ein steiler Abstieg, um das Vallesanta im Casentino-Tal zu durchqueren, wobei er praktisch zwischen zwei wichtigen Orten der Verehrung wie La Verna und Camaldoli verlief, die mit zwei bedeutenden Heiligen verbunden werden: Franziskus von Assisi und Romualdo. In dieser Gegend traf man auf die Bewohner von Serra, Corezzo, Frassineta, Pezza, Casa Santicchio. Dann führte er in das Gebiet der heutigen Gemeinde von Bibbiena, um auf historische Orte wie Giona und Banzena zu stoßen. Von hier aus führte er hinab in Richtung der Ortschaft Campi am Fluss Corsalone, und ging dann weiter nach Arezzo. Nach dieser Stadt etruskischen Ursprungs folgte er dem Val di Chiana-Tal in Richtung Orvieto und Montefiascone, wo er sich mit der Via Francigena vereinte.
Um den Verlauf dieses Weges zu beschreiben, haben wir Verben in der Vergangenheitsform benutzt, doch für den tosko-romagnolischen Abschnitt des Apennins können wir mit gutem Grund die Gegenwartsform verwenden. Hier existiert die Via Romea (oft durch VRG - Via Romea Germanica gekennzeichnet) heute noch und ist sehr gut durch die außerordentliche Bepflasterung erkennbar.
Auf diesen Webseiten werden wir in Begleitung von Pilgern des XXI. Jahrhunderts einen solchen Abschnitt des ApenninwegsVia Romea Germanica, Podere Nasseto zwischen Bagno di Romagna und Corezzo durchwandern. Eine Strecke von ungefähr elf Kilometern, die sich hälftig in Auf- und Abstieg teilt. Wir beginnen bei 518 Metern ü.d.M. in Gualchiere, um auf 1.148 Meter zum Serra-Pass hochzusteigen, und dann wieder auf die 760 Meter von Corezzo hinab. Die Fotos und Texte dieses Abschnitts beschreiben die noch vorhandene Pflasterung auf diesem Wegstück, die auf Überarbeitungen in verschiedenen Zeitabschnitten hinweisen, und in weiter Ferne zeigen sie uns ihre von hier aus genießbaren außergewöhnlichen Panoramen, insbesondere die Hänge der Romagna-Seite mit ihren eindrucksvollen Schieferbergen, die uns gedanklich in einen "Mondspaziergang" versetzen. Auf dem Weg stoßen wir auf das Podere Nasseto, einem Flecken fruchtbarer Erde inmitten all der Steine. Von der kargen Felslandschaft der tiefer liegenden Gebiete auf romagnolischer Seite begeben wir uns in die lebendigen Buchenwälder des apenninischen Bergkamms.
Es ist schwierig, diesem Weg eine genaue Datierung zu geben. Sicherlich geht sie zurück auf die Zeit, bevor man ihn als Romea bezeichnete oder dass man ihn als Pilgerpfad nach Rom nutzte. Via Romea Germanica, salita da Bagno di RomagnaEr war Bezugspunkt der Verbindung zwischen der Gegend um Arezzo und dem unteren Casentino-Tal und der Romagna und Venetien; dies viel früher als das Jahr Tausend. An einigen Stellen besteht der gepflasterte Weg aus großen und gleichzeitig sehr dicken Natursteinplatten, wobei wir davon ausgehen, dass sie aus römischer Zeit stammen. Verschiedene aus dieser Zeit stammende archäologische Fundstücke aus der Gegend um Giona und Banzena bestärken diese Annahme.
Obwohl unserer Zeit nah, ist es auch schwierig, eine Datierung für das Aufgeben der Nutzung des Weges über den Serra-Pass festzulegen (den Namen Via Romea verwendete man vielleicht vor einigen Jahrhunderten und man nutzt ihn heute wieder bei Gelegenheit, und wenn man seine Geschichte und Bedeutung hervorheben möchte). Man kann sagen, dass mit der Öffnung des Mandrioli-Fels 1882 seine Nutzung immer seltener geworden ist und auch mit dem Bau der entsprechenden Straße, die viel bequemer und auch für den Schwerlastverkehr Via Romea Germanica, discesa verso Corezzobefahrbar (damals Kutschen) aber gleichzeitig viel länger ist. Bis Beginn des Zweiten Weltkriegs hat die Nutzung des Weges über den Serra-Pass kontinuierlich abgenommen, bestand aber weiter und behielt seine Wichtigkeit für weite Bereiche der Gegend. Mit dem Verlassen vieler Orte und Bauernhäuser des Vallesanta-Tals und des Gutshofs Nasseto auf romagnolischer Seite und der fortschreitenden Zunahme der Kraftfahrzeuge in der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts nahm seine Nutzung rapide ab.
Aber ein Weg, der auf vielleicht zwei Jahrtausende bedeutender Geschichte zurückblickt, konnte nicht sterben, sagen wir lieber, er befindet sich in so etwas wie einem fortgeschrittenen Tiefschlaf. Seit Beginn des Jahres 2000 wacht er langsam aus diesem Schlaf wieder auf, dank der Entwicklung eines kultur- und sportinteressierten Tourismus, der nach außergewöhnlichen Besonderheiten der Landschaft wie diesem Weg sucht. Dieser Abschnitt der tosko-romagnolischen Via Romea erwacht, weil er in der Lage ist, seinen "Pilgern" interessante historische, geologische, archäologische und die Natur betreffende Kenntnisse zu bieten, sowie Emotionen und eine gute körperliche Verfassung.

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